Riester Fonds­policen: Durch Fonds­wechsel mehr heraus­holen


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RIESTER FONDSPOLICEN

Durch Fonds­wechsel mehr heraus­holen

Rund 4 Millionen Deutsche besitzen eine fonds­gebundene Riester-Versicherung. Doch eine Riester-Fonds­police ist nur so gut wie die Fonds, die in ihr stecken. Leider sagt kaum ein Versicherer seinen Kunden, welche seiner Fonds die guten sind. Das machen wir jetzt. Mithilfe unserer Daten­bank finden Sie leicht heraus, mit welchen Fonds Sie ihre Police rendite­mäßig optimieren können. Dann rufen Sie beim Versicherer an und lassen schlechte gegen bessere Fonds austauschen. Das kostet meist nichts.

Fonds­wechsel mit enormen Rendite-Potenzial

Die Rendite einer fonds­gebundenen Riester-Renten­versicherung hängt zum großen Teil davon ab, wie rendite­stark die Fonds sind, die in ihr stecken. Die Wert­entwick­lung der Fonds, die ein Versicherer anbietet, kann extrem unterschiedlich sein, wie das Beispiel einer Finanztest-Leserin zeigt: Die Wert­entwick­lung des Fonds Deka Struktur 3 Ertrag Plus, den die Leserin noch bis 2014 im Bestand hatte, lag über die letzten fünf Jahre bei nur 0,6 Prozent pro Jahr (Stichtag: 30.4.2016). Dann wechselte die Leserin nach zwei Jahren auf unsere Empfehlung zum DWS Top Dividende. Der erreichte im gleichen Zeitraum 11 Prozent pro Jahr.

Wo Versicherte mehr wagen dürfen

Bei Riester-Fonds­policen liegt ein Teil des Guthabens ohnehin in sicheren, meist verzinsten Anlagen. In welchen, entscheidet der Anbieter. Viel Rendite ist da gerade nicht zu holen. Mit diesem Teil des Investments stellt der Anbieter die Riester-Garantie ­sicher. Sie schreibt vor, dass zum Ende der ­Anspar­phase mindestens die Summe aus Beiträgen und Zulagen noch da ist. Der andere Teil des Guthabens kann in riskantere Anlagen fließen – in Investmentfonds. Hier können die Kunden selbst mitmischen und unter mehreren Fonds, die ihr Versicherer anbietet, auswählen. Da bei einer Riester-Fonds­police die Garantie bereits für ein gewisses Maß an Sicherheit sorgt, sollten Kunden bei Ihrer Fonds-Wahl risikofreudiger sein und auf Aktienfonds setzen, bei denen sie mit einer möglichst guten Wert­entwick­lung rechnen können. Das sind oft nicht die Fonds, die bei Vertrags­schluss in ihrer Police stecken.

In drei Schritten zur optimierten Police

Unsere Fonds-Experten helfen Riester-Kunden, die besten unter den Fonds Ihres Versicherers zu finden. Sie sehen sich dazu monatlich die Fond­spaletten der Riester-Fonds­policen an und bewerten die dort aufgelisteten Fonds. Anhand unsere Daten­bank können Kunden dann schnell und unkompliziert heraus­finden, mit welchen Fonds sie ihre Police rendite­mäßig auf Vordermann bringen können.

  • Daten­bank. Aktuell bietet die Daten­bank Fonds­empfehlungen für 52 Riester-Fondspolicen. Schauen Sie einfach, ob Ihre Fonds­police dabei ist.
  • Empfehlung. Nach dem Frei­schalten können Sie ermitteln, welchen Fonds Finanztest zur Optimierung der konkreten Police empfiehlt.
  • Tausch. Anschließend müssen Sie nur noch bei ihrem Versicherer anrufen und schlechte gegen bessere Fonds in ihrer Police austauschen. Der Tausch kostet meist nichts.

Nicht mehr als drei Fonds wählen

Die Palette von zur Auswahl stehenden Fonds unterscheidet sich von Versicherer zu Versicherer stark: Sie reicht von 10 Fonds bis zu mehr als 100 Fonds. Unterschiedlich ist auch, auf wie viele Fonds Versicherte ihr Guthaben verteilen können. Mehr als drei Fonds sollten das normaler­weise nicht sein. Denn mehr Fonds bedeuten auch mehr Arbeit, und der Versicherungs­nehmer verliert schneller den Über­blick. Wir empfehlen, fast während der gesamten Lauf­zeit des Vertrags möglichst auf ­Aktienfonds zu setzen. Erst fünf Jahre vor ihrem Renten­start sollten Anleger schritt­weise ihren Aktien­anteil reduzieren. Die meisten Versicherer bieten ihren Kunden für diese Phase ein sogenanntes Ablaufmanagement an.

Erste Wahl: Markt­breite ETFs

Erste Wahl für Fonds sind sogenannte Exchange Traded Funds (ETF). Das sind börsen­gehandelte Investmentfonds, die einen Index möglichst exakt nach­bilden. Zu den bekann­testen Indizes zählt der Deutsche Aktien­index (Dax). Wir empfehlen ETF, die einen globalen Aktien­index nach­bilden (Details im Special Marktbreite Indexfonds). Vorteil: Das Anlagerisiko wird breit gestreut und minimiert. Im Welt­index MSCI World sind etwa 1 600 große und mittel­große Unternehmen aus zwei Dutzend Industrienationen gelistet. Auch ETF, die sich auf europäische Aktien­indizes beziehen, gehören zur ersten Wahl. Zwar sind ­diese weniger breit gestreut. Sie haben zum Ausgleich aber ein geringeres Risiko durch Währungs­schwankungen. Abge­sehen von Groß­britannien und der Schweiz handelt es sich vor allem um Aktien von Unternehmen aus dem Euroraum. Der Anleger nimmt mit einem ETF an steigenden wie auch fallenden Märkten teil – entsprechend der Entwick­lung des zugrunde­liegenden Aktien­indexes. Da der Fonds den Index nur nach­bildet und er nicht aktiv von Fonds­managern betreut wird, ist er im Verhältnis zu aktiv gemanagten Fonds sehr kostengünstig. Das nützt der Rendite. Weiterer Vorteil: Die Sparer müssen ihre Fonds nicht ständig kontrollieren, weil sie sich weit­gehend wie der Markt entwickeln.

Zweite Wahl: Gemanagte Aktienfonds

Nicht alle Fonds­policen haben ETFs im Angebot. Gibt es keine ETFs, nennen wir Kunden in unserer Daten­bank die besten Fonds der nächst­besten Kategorie. Das sind aktiv gemanagte Aktienfonds, die welt­weit investieren. Aktiv gemanagt heißt: Fonds­manager setzen die Fonds zusammen, beob­achten, über­prüfen und passen den Fonds je nach Markt­situation an. Im Ideal­fall holen sie mehr Rendite heraus, als der breite Markt zu bieten hat. Das schaffen aber nur die besten und oft nur für einen begrenzten Zeitraum. Kunden müssen also besonders wach­sam sein und mindestens einmal im Jahr die Entwick­lung solcher Fonds über­prüfen.

Dritte Wahl: Misch­fonds mit Aktien

Das Gleiche gilt für durch­schnitt­liche Aktienfonds und Misch­fonds mit hohem Aktien­anteil. Immer noch bieten vereinzelt Versicherer keine reinen Aktienfonds an, sondern nur solche, die auf sicherere, aber weniger aussichts­reiche Wert­papiere wie Anleihen setzen. Solche Misch­fonds oder auch vermögens­verwaltende Fonds können einen kleineren oder größeren Aktien­anteil haben. Unsere Experten nennen in diesem Fall Misch­fonds, bei denen der Aktien­anteil so groß wie möglich ist.


Quelle: Stiftung Warentest Artikel „Riester Fonds­policen: Durch Fonds­wechsel mehr heraus­holen“ vom 14.10.2016